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Kort – Ein OpenStreetMap Game

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OpenStreetMap ist ein Projekt, welches sich zum Ziel gesetzt hat, eine freie Alternative zu Diensten wie Google Maps zu schaffen. Das Prinzip ist bekannt, die Karte funktioniert wie Wikipedia: Jeder kann sie bearbeiten. Wenn also Daten auf der Karte fehlen, sei es ein Restaurant, das nicht eingezeichnet ist oder gar eine ganze Strasse, so kann jeder die Karte editieren und so mithelfen, die Karte zu verbessern.
Karte von OpenStreetMap

Karte von OpenStreetMap

Das vor acht Jahren begonnene Projekt hat langsam aber sicher einen Stand erreicht, der sich vorzeigen lässt. Da die Daten frei verfügbar sind, werden die Daten auch von unterschiedlichsten Firmen und Personen genutzt, nicht zuletzt von Herstellern von Navigationssystemen. Auch Apple hat für Apple Maps teilweise auf OpenStreetMap Daten zurückgegriffen.
Ein Problem von OpenStreetMap offenbart sich beim genaueren Hinschauen auf die Mitgliederzahlen. Zwar konnte das Projekt gerade letzte Woche die magische Marke von einer Million registrierten Benutzern knacken, jedoch hat nur ein Drittel davon auch tatsächlich eine Änderung an der Karte vorgenommen. Die Gründe dafür sind vielfältig, die Mapper (so nennen sich die aktiven Benutzer des Projekts) sind sich jedoch in einigen Punkten einig:
  • Die Benutzeroberfläche richtet sich nicht an Enduser
  • Vorwissen nötig (Karten-Editor, Konventionen, Regeln)
  • Dokumentation ist schlecht und sehr zerstreut
Kort habe ich – Stefan Oderbolz – zusammen mit Jürg Hunziker  im Rahmen unserer Bachelorarbeit an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) entwickelt. Es is ein Spiel, welches mithilft, die Karte des OpenStreetMap-Projekts zu verbessern. Dazu ist kein Vorwissen über Karten oder Karten-Editoren nötig, alles was man braucht, ist ein Smartphone und etwas Neugier.
Screenshots von Kort

Screenshots von Kort

Das Ziel von Kort ist es „Aufträge“ zu lösen. Ein Auftrag stellt dabei eine fehlende Information oder einen Fehler auf der Karte dar. Um einen Auftrag zu erledigen müssen die Spieler an den angegebenen Ort gehen und dort die Information sammeln. Beispielsweise kann dies der Name eines Restaurant sein oder das Geschwindigkeitslimit auf einer Strasse. Jeder erledigte Aufträg wird mit Punkten (sogenannten Koins) belohnt. Je mehr Koins man hat, desto höher steigt man in der Highscore auf.
Schlussendlich sollen die Lösungsvorschläge, die von den Spielern abgegeben werden wieder in das OpenStreetMap Projekt zurückfliessen. Um sicherzustellen, dass ein Auftrag auch korrekt gelöst wurde, wird dieser von anderen Spielern überprüft. Nur wenn eine gewisse Anzahl Personen eine Lösung für OK befunden hat, wird diese akzeptiert und in OpenStreetMap eingepflegt. Umgekehrt wird eine Lösung, welche mehrfach negativ bewertet wird, wieder als Auftrag ins Spiel zurückgegeben, so dass jemand anderes eine Lösung eingeben kann. Dem Spieler, welcher die falsche Lösung abgegeben hat, werden dann entsprechend die gutgeschriebenen Punkte wieder abgezogen.
Durch diese Einfachheit ermöglicht es Kort, OpenStreetMap auf spielerische Art und Weise zu entdecken. Es verbindet die Aufgabe, fehlende Daten zu erfassen, mit Spass und so kann jeder sehr einfach mithelfen die Karte zu verbessern.
Mehr Informationen: http://www.kort.ch
Jetzt spielen und Koins sammeln: http://play.kort.ch

12 Kommentare

  1. Ich vermisse die Google Maps… kann mir einer sagen, was er will, die sind einfach besser. Nach meinem Iphone Update waren die auf einmal auch weg. Zum Glück gibt’s da ne App, so dass ich jetzt wieder Google Maps nutzen kann. Der KArtendienst von Apple ist wirklich ein Dreck!!

    Bei Geocaching vermisse ich den Sateliten-View…Das waren noch Zeiten *seufz* 😉

  2. So, ein letztes Mal ich 😀
    Ich sehe ein Problem. ZB habe ich jetzt alles beantwortet, was ich beantworten kann und alles geprüft, was ich prüfen konnte. Jetzt werden mir nur noch Sachen gezeigt, die ich partout nicht weiß (oder nicht unterstütze, sie explizite maxspeed-Angaben, aus dem ersten Kommentar). Jetzt besteht für punktegeile Leute wie Cacher doch das Problem, dass sie jetzt etwas Prüfen, obwohl sie keine Ahnung davon haben. Wenn es nur genügend von den Leuten gibt, ist eure komplette Idee kaputt. Deswegen sollte da noch eine Sicherung eingebaut werden. ZB, ein aktives OSM-Mitglied (zB mehr als 100 Edits oder so) muss einer der Prüfer sein oder sowas in der Richtung…

    Wie gesagt, ich finde die Idee absolut grandios. Deshalb mache ich ja die ganzen Kommentare, nicht um euch zu ärgern :) Ihr solltet das Projekt auch mal im OSM-Forum vorstellen, da kommen sicherlich viele nützliche Hinweise. Vorausgesetzt, das ist für euch nicht nur ein Uni-Projekt, sondern etwas, was ihr wirklich auch weiter verfolgen möchtet :)

  3. Beim Prüfen: Nach „Weiß nicht“ sollte es nicht mehr in der Liste auftauchen 😀

    *gg* Ich spamme euch hier noch die Kommentare voll 😀

  4. Und nochmal ich: Wäre schön, wenn man beim Prüfen gleich die Frage angezeigt bekommt, ohne dass die Karte immer aufgerufen wird. Gerade bei Sprachen-Validierungen reicht das völlig und geht deutlich schneller und spart Performance.

  5. Nachtrag: Für OSM wäre es mal toll zu sehen, wie ihr die Daten eintragt. Speziell würde mich interessieren, wie ihr die Ergebnisse von „Welche Sprache ist das“ in die Daten einpflegt. Ersetzt ihr dann das name-Tag mit name:de oder fügt ihr zusätzlich das name:de-Tag ein. Weil manche Sachen könnten durchaus gefährlich werden, denke ich und gehören von der Community vielleicht diskutiert :)

    Gruß S-Man42

    • Mehr Infos findest du im OSM-Wiki (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Kort_App). Dort ist auch die Bachelorarbeit verlinkt falls es dich im Detail interessiert.

      Derzeit werden die Daten noch nicht automatisch zu OSM übertragen, sondern lediglich auf unserer Website publiziert, so dass interessierte Mapper die Daten manuell übernehmen können. Das automatische Eintragen der Änderungen ist etwas kontrovers bei OSM.

      Die Korrektur für die Sprach-Tags wäre ein neues „name:xx“-Tag mit dem gleichen Inhalt wie das „name“-Tag.

  6. Im Prinzip finde ich die Idee wirklich grandios! Endlich mal jemand, der sich einen Kopf macht, wie man den tristen OSM-Alltag bunter gestalten kann.

    Ich hatte bei einem Test nur das Problem, dass 90% aller Aufträge die Frage nach MaxSpeed waren. Das ist nicht sonderlich ansprechend, da bei uns nur bestimmte Abschnitte explizit mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auskommen. Der Rest wird implizit mit den geltenden Vorschriften gefahren. Werde ich also von eurem Spiel nach einem MaxSpeed gefragt, passiert es in vielen Fällen, dass man darauf keine Antwort geben kann oder zumindest sollte – da OSM und entsprechende Router die richtige Geschwindigkeit schon kennen – oder annehmen.

    Und damit erledigen sich zig Aufträge auf einen Schlag. Für mich war das dann frustrierend, so dass ich sofort mit dem Spielen aufgab. Eine bessere Durchmischung der Aufträge wäre hilfreich.

    Des Weiteren habe ich das Spiel nicht unter aktuellen Firefox zum Laufen bekommen. Da kam ich nicht mal zur Anmeldung durch. Außerdem wäre eine manuelle Standortversetzung toll: Wenn ich das am PC spiele (dann mit Chrome, weil FF geht ja nicht), setzt er mich 50km falsch, was durchaus an der Lokalisierung liegen kann.

    Wie gesagt, ich mag die Idee, könnte aber ruhig noch etwas reifen. Und dann stürzen sich am Ende auch all die Punktegeilen Geocacher drauf. Das wäre wirklich mal ein Beitrag von Cachern für die OSM-Community :)

    Gruß S-Man42
    – Cacher und Mapper

    • Hallo S-Man42,

      ja die Durchmischung der Aufträge ist noch nicht überall gut. Wir möchten zukünftig noch weitere (Fehler-)Quellen erschliessen, so dass auch sehr unterschiedliche Aufträge zu lösen sind. Die App ist ganz klar für den Einsatz auf mobilen Geräten (Smartphone, Tablet) gedacht, und nicht für zu Hause am Computer. Für die meisten Aufträge muss man vor Ort sein um die Antwort zu geben. Entsprechend läuft die App auch nicht auf Firefox, sondern auf den auf Mobilgeräten sehr verbreiteten „WebKit“-Browser (Safari, Chrome, Android Browser, BlackBerry Browser). Auf dem Mobiltelefon ist dank GPS auch die Ortung besser, so dass du nicht mehr 50km daneben liegst.

      Versuch die App doch einfach mal von unterwegs, z.B. wenn du am cachen bist. Bei den Aufträgen werden immer diejenigen angezeigt, welche dir am nächsten sind. Entsprechend ändern sie sich, wenn du dich bewegst :)

      Gruss Odi

      • Hm, warum die Einschränkung. Ich meine, das ist wirklich eine echt nette App. Die einen spielen Flash-Games in ihren Pausen, andere können doch mal eben am Arbeitsplatz zwischendurch 100 Aufträge durchklicken. Damit ist OSM doch mehr geholfen, als eine große Restiktion? :) Ich sitze zB. grad am Rechner und liebe es 😀

        • Ganz einfach: weil wir die Qualität sichern wollen. Als Mapper solltest du ja wissen, dass es sich dabei vor allem um eine Outdoor-Tätigkeit handelt. Nur vor Ort siehst du wie es dort wirklich aussieht 😉

          Und technisch ist es mit der von uns verwendeten Lösung nicht möglich Firefox zu bedienen. Wenn es denn unbedingt der Desktop-Computer sein muss, dann kannst du Chrome versuchen – sollte gehen.

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