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Zufallsfund: MG-Stellung Regensberg

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Ich melde mich an dieser Stelle momentan viel zu selten zu Wort. Das hat mitunter private Gründe. Einerseits habe ich gerade das Studium abgeschlossen und möchte nun natürlich schnellstmöglich bei einem tollen Arbeigeber eine Stelle finden, die mich fordert und motiviert. Andererseits herrscht bei mir momentan ein bisschen Cache-Flaute. So motiviert, wie ich im letzten Sommer auf der Suche war, kann ich momentan aus oben genannten Gründen nicht. Das „season-formerly-known-as-summer„-Wetter gibt seinen Rest dazu. Diesen Bericht habe ich euch schon viel zu lange vorenthalten:

Im Frühsommer waren wir kurzfristig in Regensberg und entschlossen uns dort einen Rätselcache zu erledigen. Das historische Städchen ist übrigens auch ohne Dosensuche einen Besuch wert! Dass mich altehrwürdige Gemäuer und Tatsachen aus der Vergangenheit faszinieren, kann man sich vorstellen, wenn man meinen Cache „Landesverräter im Eggwald“ absolviert hat.

Schiessscharte 1

Am Final eines Mysterys stiess ich auf einen Zugangsstollen, der mit modernem Stahlbeton in die historische, über 500 Jahre alte Stadtmauer getrieben wurde. Dass die Freiherren von Regensberg hier mit ausserirdischer Technologie einen Hightech-Weinkeller angelegt haben, bezweifle ich. Doch wer baut so abgelegen, mitten in eine Stadtmauer einen Zugang?

Schiessscharte 2

Ein Blick von der Stadtmauer offenbart einen völlig unverbauten Blick auf das Zürcher Unterland. Von Dielsdorf über das Wehntal bis hin zum Flughafen kann man ein weites Panorama von dieser Position überblicken. Auf der talgewandten Seite sind deutlich die staken Panzerplatten auszumachen, die auf einen MG-Bunker aus dem zweiten Weltkrieg hindeuten. Damals befürchtete man einen Grenzübertritt der Wehrmacht am Rhein bei Rüdlingen und Eglisau. Folglich wurden Befestigungsringe angelegt, die einmarschierende Truppen notfalls mit Sperrfeuer aufhalten sollten. Erste Sperrwerke findet man bereits in Rüdlingen, am Ebersberg (die Festung ist saniert und kann besucht werden). Weitere Sperren findet man in der ganzen Region, fast überall, wo man unverbauten Blick auf die vermutete Bewegungsrichtung des Feindes hatte.

Die Feueröffnungen sind mit dicken Stahlplatten geschützt und in der Stadtmauer eingelassen. Gut möglich, dass vor 70 Jahren auch noch eine Tarnabdeckung vor die Panzerplatten geschoben wurde. Mit einem 300mm-Tele lassen sich die Schiesscharten aber aus etwa 400m Entfernung nicht mehr ausmachen. Die Tarnung ist also sehr gut!

Macht einfach Zoccolis schönen Stadtspatziergang „Rainhill Two“ und öffnet am Final die Augen, ihr werded die MG-Stellung sicherlich finden.

Ein Lacher am Final ist euch übrigens gesichert. Wieso verrate ich nicht 😉

Autor: sch4tzsucher

Baujahr 81, Wohnhaft im Zürcher Unterland, Grosse-Dosen-Fan

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